Der Genossenschaftsblog: Eine Kooperation der GuGe eG und der GenoHeld eG

Was taugt das Genossenschaftsmodell aus dem Internet?

Im Internet kursieren die wildesten Aussagen zum Thema Genossenschaft. Dabei werden auch wir immer wieder mit fragwürdigen Vorstellungen und Aussagen konfrontiert.

Dazu gehört auch ein Genossenschaftsmodell, das wir keineswegs unterstützen und von dem wir uns distanzieren möchten.

Worum es dabei geht erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

Keinen Zettel und Stift parat?

Kein Grund zur Sorge. Nachfolgend finden Sie nochmal alle Kernaussagen übersichtlich und kompakt aufbereitet:

Das "Modell aus dem Internet"

Immer mal wieder werden wir von Steuerberatern und -kanzleien kontaktiert, die auf Fort- und Weiterbildungen gehört haben, dass das „Genossenschaftsmodell aus dem Internet“ nichts taugt und weshalb wir sowas gründen würden.

Auf Nachfrage um welches Modell es sich handelt, wird ein Modell genannt, das damit wirbt, alle privaten Ausgaben wie Lebensmittel, Urlaube, Ausbildung der Kinder, versch. Kulturveranstaltungen uvm. als Betriebsausgaben der Genossenschaft abzuziehen.

Dabei wird angegeben, dass dieses Modell rechtssicher und praxistauglich sei.

 

Das wichtigste zuerst: So etwas gründen wir nicht!

Warum? Wir sind der Ansicht, dass solche Genossenschaft illegal sind und der Überzeugung, dass solche Genossenschaften weder steuerlich noch genossenschaftsrechtlich Bestand haben.

 

Das liegt unter anderem daran, dass diese Genossenschaften keinen ordentlichen Fördergeschäftsbetrieb haben.

In dem genannten Modell geht es primär darum, Geld in die Genossenschaft zu bekommen um dieses für private Ausgaben zu verwenden. Dies entspricht nicht dem Zweck einer Genossenschaft, da diese ganz anders funktioniert.

Wie wäre es richtig?

Wenn wir von Subventionen und Förderungen in der Genossenschaft sprechen, ist es sehr wichtig zu verstehen, dass diese im Fördergeschäftsbetrieb der Genossenschaft erfolgen müssen.

D.h. Sie haben ein Geschäft mit dem Sie Geld verdienen. Dabei werden Ihre Mitglieder INNERHALB dieses (evtl. weit gefassten) Fördergeschäftsbetriebs bereichert.

Dies ist auch nach einem Urteil des Bayerischen Obersten Landesgerichts der korrekte Weg.

 

Letztendlich handelt es sich somit bei den oben genannten Aussagen eher um Steuerfantasien, als um realistische Möglichkeiten.

Schenkt man diesen Aussagen Glauben und setzt diese „Förderungen“ tatsächlich so um, kann es schnell zum Vorwurf der Steuerhinterziehung kommen.

Das diese Aussagen nicht zu 100% stimmen können merken die meisten von Ihnen vermutlich bereits selbst beim Lesen / Hören. Wenn kulturelle Veranstaltungen, Urlaube und private Lebensmittel in einen Topf geworfen werden, dürfte bei den meisten von Ihnen bereits ein Störgefühl entstehen.

 

Die Subventionen und Förderungen müssen also auch immer mit dem Wesen und dem Zweck der Genossenschaft verwoben sein.

Bei den von uns gegründeten Genossenschaften handelt es sich meist um Ertragsgenossenschaften, auf die diese Aussagen einfach nicht zutreffend sind.

Natürlich ist es möglich zu fördern und zu subventionieren, aber eben ordentlich, richtig und in einem vernünftigen Rahmen.

 

Wir bitten also auch Sie dringend, ordentlich und in einem angemessen Rahmen zu fördern. Anderenfalls kann es zu sehr bitteren Konsequenzen kommen, von denen letztendlich Sie selbst betroffen sind und nicht diejenigen, die Sie falsch beraten haben.

Aufklärung statt Irrglauben

Wir befassen uns schon sehr lange mit Genossenschaften und arbeiten bereits seit Jahren mit einem fundierten steuerlichen Konzept, welches fortlaufend überprüft, wenn nötig angepasst und erweitert wird.

 

Dabei arbeiten wir eng mit Steuerexperten zusammen die regelmäßig unsere Aussagen und eben auch unser Konzept prüfen.

Unsere Haltung ist dabei eher defensiv. Wir sehen die Vorteile der Genossenschaft auch in ganz anderen Dingen als den Subventionsmöglichkeiten.

Diese gehören natürlich trotzdem dazu und wir selbst nutzen diese ebenfalls sehr gerne in unseren Genossenschaften – aber eben immer in einem anständigen und vernünftigen Rahmen mit ordentlichen und fundierten Begründungen.

 

Wir versuchen durch unsere Blog-Beiträge zur Aufklärung beizutragen und der Verbreitung solcher Fehlinformationen entgegenzuwirken.

Dabei möchten wir nicht nur in Sachen Förderungen und Subventionen Licht ins Dunkle bringen, sondern auch auf andere sehr wichtige und gute Aspekte der Genossenschaft hinweisen, wie bspw. der Optimierung der Erbschafts- oder auch Wegzugsteuer dank der Nennwertbarriere.

Fazit und Apell

Wir widersprechend ausdrücklich Aussagen von Dritten, die behaupten, dass Sie mit einer Genossenschaft einfach all Ihre privaten Ausgaben „fördern“ und abziehen können.

Wir sind der festen Meinung, dass eine Genossenschaft so nicht funktioniert und sogar illegal ist.

 

Dabei finden wir es sehr schade, dass diese verkehrten Aussagen doch immer wieder Gehör und Glauben finden.

Um so wichtiger ist es, hier Aufklärungsarbeit zu leisten.

Wenn Sie selbst Steuerberater sind oder einfach selbst großes Interesse an Genossenschaften haben und wirklich wissen und vor allem verstehen möchten wie das mit den Genossenschaften tatsächlich funktioniert, senden Sie uns gerne eine Mail an info@gutegenossenschaft.de.

Wir lassen Ihnen sehr gerne eine Stellungnahme von unseren Fachanwälten für Steuerrecht und Steuerberatern zu diesem Thema „Wie funktioniert Genossenschaft wirklich?“ zukommen.

Dieses Angebot machen wir aufgrund unseres Anliegens zur Aufklärung beizutragen, daher handelt es sich natürlich um einen kostenlosen Service bei dem auch Ihre Daten nicht weiter verarbeitet werden.

Über den Autor

Entdecken Sie weitere Beträge

brigitta-schneiter-_SB32j-cVrU-unsplash

Die Wichtelgenossenschaft vom Weihnachtsmann

Gegen Ende des Jahres haben Weihnachtsmann und Wichtel alle Hände voll zu tun.

Da kann es schonmal passieren, dass das Stresslevel steigt und die Motivation sinkt.

Was kann also nun der Weihnachtsmann machen, um seine Helfer auch weiterhin zu motivieren?

Weiterlesen »
GenoHeld Logo schwarz weiß

Alle Rechtsdienstleistungen und Steuerberaterdienstleistungen werden von niedergelassenen Steuerberatern und niedergelassenen Rechtsanwälten erbracht.

Copyright © GenoHeld 2024

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie wöchentlich die neusten Informationen rund um das Thema Genossenschaft.

Wir verwenden Sendinblue als unsere Marketing-Plattform. Wenn Sie das Formular ausfüllen und absenden, bestätigen Sie, dass die von Ihnen angegebenen Informationen an Sendinblue zur Bearbeitung gemäß den Nutzungsbedingungen übertragen werden.